Komplementärmedizin (alternative Heilverfahren)
Unter der Komplementärmedizin werden alternative Heilverfahren verstanden, die ergänzend zur konventionellen Medizin (Schulmedizin) eingesetzt werden. Dazu gehört unter anderem :
Unter der Komplementärmedizin werden alternative Heilverfahren verstanden, die ergänzend zur konventionellen Medizin (Schulmedizin) eingesetzt werden. Dazu gehört unter anderem :
Die anthroposophische Medizin geht auf Lehren von Rudolf Steiner (1861-1925) zurück. Sie wird verstanden als „Geisteswissenschaftliche Erweiterung der naturwissenschaftlichen Medizin“. Sie ist keine „Alternativmedizin“, sie will die konventionelle Medizin nicht ersetzen. Die konventionelle Medizin soll vielmehr ganz bewusst erweitert werden. Alle Bestandteile der Schulmedizin können in der Diagnostik und Therapie eingesetzt werden. Anthroposophische Ärztinnen und Ärzte haben somit ein normales Medizinstudium sowie eine konventionelle Facharztausbildung durchlaufen.
Anthroposophische Medizin geht davon aus, dass Krankheiten Prozesse sind, die körperlich oder seelisch als Störungen wahrgenommen werden. Dadurch finden Veränderungen im Körper statt. Das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele funktioniert nicht mehr gut. Krankheiten müssen demnach immer individuell pro Patient oder Patientin beurteilt und/oder therapiert werden.
Nein, es gibt bislang keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit.
Die Lehre der Homöopathie geht auf ihren Entdecker, den deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755 - 1843) Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Der Begriff Homöopathie leitet sich von den beiden griechischen Stämmen „homoios“ für ähnlich und „pathos“ für Leiden ab. Eines der wichtigsten Prinzipien, auf der die Homöopathie basiert, ist die sogenannte Ähnlichkeitsregel.
Nach dieser Regel können Arzneimittel Beschwerden heilen, die sie in ähnlicher Form erzeugen könnten. Zum Beispiel soll das Gift der Biene gegen Schwellungen und Rötungen helfen, also gegen Symptome, die ein Bienenstich hervorruft. Ein anderes Beispiel ist die Chinarinde, die bei einem gesunden Menschen Fieber auslöst und bei einem kranken Menschen das Fieber senkt. Die entsprechende Arzneimittelwahl erfolgt dabei individuell in Abhängigkeit der Krankheitszeichen und Symptome der Patientin oder des Patienten.
Ein Wirkstoff kann bei der hohen Verdünnung der homöopathischen Medikamente nicht nachgewiesen werden. Die Wissenschaft beruht auf der Aussage: Ein Wirkstoff, der nicht mehr da ist, kann nicht mehr wirken (www.helmholtz.de/wirkt-homoeopathie-wirklich).
Hochwertige Studien zeigen: Es gibt bislang keinen Hinweis darauf, dass Homöopathie bei einer Krankheit besser helfen kann als wirkstofflose Scheinmedikamente (Placebo).
Die vermeintliche Wirkung der homöopathischen Arzneimittel wird auf einen starken Placeboeffekt (durch ein Schein-Medikament hervorgerufene körperliche Wirkung) zurückgeführt.
Die Akupunktur stammt ursprünglich aus der traditionellen chinesischen Medizin (TMC). Bei der Akupunktur werden sehr dünne Nadeln in die Haut der Patientin oder des Patienten gestochen. Die traditionelle chinesische Medizin geht davon aus, dass Energie entlang sogenannter „Meridiane“ durch den Körper strömt. Wenn diese Ströme gestört sind, dann wird davon ausgegangen, dass sich Schmerzen und Krankheiten ausbilden können. Insgesamt gibt es 400 traditionelle Akupunktur-Punkte, die genutzt werden, um das Ungleichgewicht der Energiebahnen wieder herzustellen.
Die Akupunktur übertrifft die Wirkung einer Schein-Akupunkturbehandlung (Placebo Behandlung). Allerdings nur geringfügig.
Akupunktur zeigt bei der Raucherentwöhnung einen Kurzzeit-Effekt (bis zu 6 Wochen rauchfrei). Es konnte bislang kein langanhaltender Erfolg festgestellt werden. Es gibt bislang keine widersprüchlichen Hinweise darauf, dass Akupunktur die Raucherentwöhnung erleichtern kann.
Migräne und Spannungskopfschmerzen können wahrscheinlich durch Akupunktur gering vorgebeugt werden. Die Behandlung ist ähnlich wirksam wie vorbeugende (prophylaktische) Medikamente.
Ob eine Akupunkturbehandlung erfolgte oder nicht, ist für Schmerzpatientinnen und Schmerzpatienten nicht wesentlich spürbar.
Eine Akupunkturbehandlung ist zur Geburtseinleitung wahrscheinlich wirkungslos.
Für die Beurteilung der Wirkung einer Akupunkturbehandlung bei Heuschnupfen fehlen bislang wissenschaftliche Belege.
Die Pflanzenheilkunde wird in der Medizin schon seit der Antike und dem Mittelalter genutzt. Seit dem 19. Jahrhundert können die Wirkstoffe aus den Heilpflanzen gewonnen werden. Dadurch wurden Arzneistoffe entdeckt, wie zum Beispiel das Morphin aus dem Schlafmohn oder die aus der Weidenrinde gebildete Salicylsäure.
Es gibt bislang viele wissenschaftliche Beweise aus der modernen Arzneimittelforschung für die Wirksamkeit einiger Pflanzenstoffe (z.B. Johanniskraut, Ginkgo, Baldrian etc.) - www.heilpflanzen-welt.de.
Pflanzenstoffe, die eine Wirkung haben, können auch Nebenwirkungen haben. Eine Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt ist sehr zu empfehlen.