Im Folgenden finden Sie hilfreiche Tipps und Merkmale für die Suche nach guten Gesundheitsinformationen.

Tipps für die Suche im Internet

Die Gesundheitsrecherche im Internet ist heutzutage selbstverständlich: 9 von 10 Internetnutzern (88% ingesamt – davon 90% Frauen / 86% Männer) informieren sich online zu Themen wie Ernährung, Krankheitssymptomen, Fitness oder Behandlungsmethoden, gut jeder Fünfte sogar mindestens einmal im Monat.

Weltweit verfügten im Jahr 2018 über 4 Milliarden Menschen über einen Zugang zum Internet. Europaweit nutzen 84% der Ärzte das Internet, um nach medizinischen Informationen zu recherchieren. Dabei wächst die Informationsflut im Internet weiter an. Mittlerweile geht man davon aus, dass über 20 Milliarden Webseiten von unterschiedlicher Qualität im Internet existieren. Zahlreiche nationale und internationale Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass die Qualität insgesamt verbesserungswürdig ist. Dazu kommt, dass die Fülle von Gesundheitsinformationen im Internet oft nicht einfach einzuschätzen ist, ob diese korrekt, ausgewogen und seriös sind. Für Bürgerinnen und Bürger ist es entsprechend schwierig, gute von weniger guten Informationen zu unterscheiden.

Vertrauenswürdige Institutionen

Berücksichtigen Sie bei Ihrer Suche von Internetinformationen besonders so genannte „vertrauenswürdige Institutionen“, wie zum Beispiel ausdrücklich qualitätsgesicherte Informationsportale, Universitäten, Stiftung Warentest, wissenschaftliche Fachgesellschaften, staatliche Einrichtungen, Ministerien und nachgeordnete Institute, aber auch Krankenkassen oder Selbsthilfeorganisationen.

 

Basisangaben zur Einschätzung der Qualität & Transparenz

Berücksichtigen Sie bei der Einschätzung der Gesundheitsinformation die Adresse und gegebenenfalls die Interessenlage des Anbieters. Schauen Sie ins Impressum der Seite; wenn Sie das Impressum schlecht finden können, ist bereits Vorsicht geboten. Suchen Sie nach Hinweisen über die Qualifikation des Erstellers der Informationen – auch sollten Sie vorsichtig sein, wenn Sie gar keine Angaben dazu finden. Überprüfen Sie, wer der Anbietende der Information ist und fragen Sie sich auch, welche eigenen Interessen dieser Anbietende haben könnte. Seien Sie immer dann vorsichtig, wenn kostenpflichtige Zusatzmaterialien angeboten werden oder teure Produkte
angepriesen werden.

Gütesiegel, Logos und Bewertungskriterien

Überprüfen Sie, ob auf den Internetseiten, besonders auf der Startseite, Gütesiegel, Logos und Bewertungskriterien / Checklisten für Nutzende zu finden sind. Diese geben in der Regel einen Hinweis auf formale Qualitätskriterien, sind jedoch nicht in der Lage, die inhaltliche Qualität zu garantieren. Wir stellen Ihnen drei in Deutschland verbreitete Logos zur Darlegung von formalen Qualitätskriterien für Internetseiten vor:

Der HONcode

Der HONcode ist der älteste und am meisten benutzte ethische Verhaltenskodex für die Veröffentlichung von medizinischen Informationen im Internet. Das Siegel wird vergeben durch die Stiftung „Health On the Net“, eine international anerkannte Nichtregierungsorganisation. Zurzeit sind ca. 7500 Internetseiten aus 102 Ländern mit dem HONcode zertifiziert.

Das HON Siegel weist darauf hin, dass...

  •   Informationen nur von geschultem Personal gegeben werden,
  •   Referenzen/Quellen angegeben werden,
  •   der Datenschutz eingehalten wird,
  •   redaktionelle Hinweise und Werbung getrennt werden,
  •   ausreichende Beweise vorliegen,
  •   die finanzielle Unterstützung offen gelegt wird,
  •   Kontaktadressen angegeben sind...

 

Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem (afgis) e.V.

Das Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem (afgis) e.V. ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Verbänden, Unternehmen und Einzelpersonen zur Förderung der Qualität von Gesundheitsinformationen. Das von afgis e.V. vergebene Qualitätslogo dient zur Kennzeichnung von qualitativ hochwertigen Gesundheitsinformationsangeboten.

Das afgis Siegel verpflichtet sich zur Transparenz über...

  •   Anbieter/Internet-Angebot zum Thema Gesundheit,
  •   Ziel, Zweck und Zielgruppen der Information,
  •   Autorinnen und Autoren und Datenquellen der Information,
  •   die Aktualität der Daten,
  •   die Möglichkeit für Rückmeldungen,
  •   Verfahren der Qualitätssicherung,
  •   Kooperationen und Vernetzung...

 

 

Checklisten für Nutzerinnen und Nutzer

DISCERN

Discern ist eine Checkliste, die jeder Lesende von Informationen selbst zur Qualitätsbewertung benutzen kann. Sie wird auch von einigen Anbietenden selbst eingesetzt, das Ergebnis der Bewertung mit DISCERN wird dann auf den Seiten angezeigt.

Discern Checkliste prüft Gesundheitsinformationen, ob diese...

  •   relevante Ziele haben und diese erreicht werden,
  •   Informationsquellen klar benennt und unbeeinflusst sind,
  •   den Zeitpunkt der zugrunde gelegten Informationen/Studien veröffentlicht und benennt,
  • zusätzliche Informationsquellen aufführt,
  • die Wirkungsweise eines Behandlungsverfahrens beschreibt,
  • Nutzen / Risiken eines Behandlungsverfahrens beschreibt.

 

 

Berücksichtigen Sie evidenzbasierte Gesundheitsinformationen

Evidenzbasierte Gesundheitsinformationen (Evidenz bedeutet in diesem Zusammenhang Aussage, Zeugnis, Beweis, Ergebnis oder Beleg)  ermöglichen es den Menschen, ihr Wissen über Gesundheit und Krankheit zu verbessern und eigenständig oder gemeinsam mit anderen Entscheidungen über Gesundheitsfragen zu treffen. Diese Entscheidungen sollen den Einstellungen, Wertvorstellungen und der Lebenssituation der jeweiligen Person entsprechen.
Im Idealfall stützt sich dieses Wissen auf die Ergebnisse von randomisierten, kontrollierten Studien und systematischen Übersichtsarbeiten als höchste Stufe der Evidenz bis hin zu Expertinnen- und Expertenmeinungen als niedrigste Stufe der Evidenz.
Eine evidenzbasierte Gesundheitsinformation sollte auf einer systematischen Recherche nach der bestverfügbaren Evidenz basieren und die Erfahrungen von Professionellen und die Bedürfnisse von Betroffenen berücksichtigen.
Entscheidungshilfen finden Sie online oder als Printmedium wie Broschüren, Entscheidungstafeln, Videos oder Computerprogramme unter:

Weitere Informationen zu evidenzbasierten  Gesundheitsinformationen:

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V., ein interdisziplinäres und multiprofessionelles Forum aller an der evidenzbasierten Medizin und evidenzbasierten Gesundheitsversorgung Interessierten.

Cochrane

Globales, unabhängiges Netzwerk von Wissenschaftlerinnen  und Wissenschaftlern, Gesundheitsfachleuten, Patienten und Patientinnen, Angehörigen und anderen Personen mit gesundheitsbezogenen Interessen, die mit Cochrane-Evidenz zeigen, wie zum Beispiel systematische Übersichtsarbeiten (Meta-Analysen) zur Wirksamkeit medizinischer Versorgung durchgeführt werden.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Mit der Veröffentlichung von Gesundheitsinformation.de erfüllt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) einen Teil seines gesetzlichen Auftrages zur Aufklärung der Öffentlichkeit in gesundheitlichen Fragen. Die Website richtet sich mit einem breiten Themenspektrum an erkrankte wie gesunde Bürgerinnen und Bürger.

Patient-als-Partner.de

Portal , um partizipative Entscheidungsfindung (PEF) zu fördern (z.B. bei Brustkrebs, Darmkrebs, Demenz, Depression, Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs).

Bedingungen der Versandapotheken

Seit dem 1. Januar 2004 dürfen öffentliche Apotheken unter bestimmten Bedingungen Endverbraucherinnen und Endverbrauchern rezeptpflichtige Arzneimittel zusenden (Versandhandel, elektronischer Handel).
 

Hinweise gibt das Bundesministerium für Gesundheit:

  • Versandapotheken müssen auch Präsenzapotheken sein.
  • Versandapotheken dürfen nur solche Arzneimittel liefern, die für den deutschen Markt zugelassen sind und die Informationen in deutscher Sprache enthalten.
  • Nur Versandapotheken aus Großbritannien, Island, den Niederlanden und Tschechien sind zugelassen.
  • Für die Niederlande gilt, dass Versandapotheken gleichzeitig Präsenzapotheken sein müssen, für Tschechien ist nur der Versandhandel mit nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln erlaubt.

Beachten Sie deshalb bei Ihrer Bestellung:

  • Dass Sie es mit einem seriösen Anbietenden zu tun haben.
  • Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse deutlich erkennbar sind.
  • Sicherheit im Netz: Logo vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) und Versandapothekenregister.

    Achtung!!!

Keinesfalls sollten Sie Ihre Arzneimittel bei anderen als den zugelassenen Versandapotheken bestellen. Gekennzeichnet sind die Apotheken durch das links nebenstehende Siegel, das man vom deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) erhält. Bei Versandapotheken, die kein Siegel vorweisen, müssen Sie damit rechnen, dass Ihnen auch Arzneimittelfälschungen untergeschoben werden – von der Fälschung der Packung bis hin zur Totalfälschung des Arzneimittels.
 

 

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