Die Situation im deutschen Gesundheitswesen ist durch zahlreiche neue Entwicklungen und Herausforderungen charakterisiert.

Hintergrund der Patientenuniversität

Die zunehmende Alterung der Gesellschaft und die Zunahme chronischer Erkrankungen führen dazu, dass immer mehr Menschen stetigen Kontakt mit Krankenkassen, Krankenhäusern, Ärztinnen und Ärzte und anderen Berufsgruppen und Einrichtungen im Gesundheitswesen haben. Um hier als gleichberechtigte Partnerinnen und Partner agieren zu können und sich für ihre Belange einsetzen zu können, benötigen sie die Fähigkeit, Informationen zu finden, zu verstehen, zu reflektieren und umzusetzen. Diese Fähigkeit wird unter dem Begriff „Gesundheitskompetenz“ zusammengefasst. Aktuelle Studien zeigen, dass viele Menschen in Deutschland in diesem Bereich Schwierigkeiten haben. Deshalb setzt sich die Patientenuniversität dafür ein, die Gesundheitskompetenz der Menschen durch unterschiedliche Maßnahmen zu fördern.

Das deutsche Gesundheitssystem und die Folgen

Die Menschen im deutschen Gesundheitssystem sind mit folgenden Aspekten konfrontiert:

  • Verantwortung - Der Zuweisung von neuen Rollen und Verantwortungsbereichen für Patienten - Patienten als gleichberechtigte Partner, Patienten als Kunden
  • Eigeninitiative - Der wachsenden Selbstorganisation und Selbsthilfe der Patienten
  • Orientierung - einer zunehmenden Marktorientierung im Gesundheitswesen und der Herausforderung für Patienten, sich in diesem Markt angemessen zu bewegen
  • Kosten - Zunehmender Selbstbeteiligung an den Kosten der Gesundheitsversorgung
  • Qualität - Informationsflut über Gesundheitsthemen einerseits und mangelnde Qualitätssicherung dieser Informationen andererseits
  • Entscheidung - Der Möglichkeit, über Patientenorganisationen an Entscheidungen im Gesundheitswesen beteiligt zu werden

Zukünftige Entwicklung und Anforderungen

Die skizzierten Entwicklungen stellen nicht nur erhöhte Anforderungen an das System und die darin Tätigen, sondern auch an das gesundheits- und krankheitsbezogene Handeln der Bevölkerung.

Eine angemessene Gesundheitsbildung, Beratung und Schulung von Bürgerinnen und Bürger sowie Patientinnen und Patienten unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Gegebenheiten ist deshalb zwingend erforderlich:

  • Bürgerinnen und Bürger benötigen den Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen. Sie müssen die Informationen so verstehen und nutzen können, dass sie zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit beitragen

 Auf die skizzierten Herausforderungen für Patientinnen und Patienten, ihre Angehörigen sowie Patientenvertreterinnen und Patientenvertreter reagiert die Patientenuniversität mit einem neuen unabhängigen akademisch orientierten Bildungsangebot.

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